Jahresabschluss auf Umwegen

Die Varusschlacht in Bramsche soll es sein..., Stellplatz bei dem Bauern Café und Landgasthaus Varus-Deele.

Freitags Anruf vom Varusschlachtzentrum, dass sich der Weg dorthin wegen Straßenarbeiten etwas schwierig gestalten könnte. Nach Recherche von Bruno beim Landgasthof geht am Freitagmorgen eine Wegbeschreibung per What´s App an alle Teilnehmer raus. Und dann nimmt das Elend seinen Lauf:

Chaos Fahrt zur Varus–Deele

Rosemarie & Dieter

Freudig erregt und gut gerüstet mit eingestelltem Navi und zusätzlich Google Maps auf dem Handy (man weiß ja nie…) brachen wir zu unserer Jahresabschlussfahrt auf.

Bis zur AB Abfahrt Bramsche/Kalkriese lief alles nach Vorstellung.

Aber dann… In unserer vorgesehenen Richtung: Umleitung! Also Fahrt laut Ausschilderung, geradeaus. Nach ca. 20 Kilometern, lt. Navi: Bitte wenden, ergo zurück. An der AB Abfahrt Kalkriese (s.o.): Rechts. Wir wieder brav gefolgt bis: Ende, Sperrung: Umleitung, Richtung Kalkriese geradeaus. Erneut Ende vor der Baustelle mit Angabe: Sackgasse, keine Wendemöglichkeit. Da wir aber auf dem Weg hierhin ein Camping- und WoMo Stellplatz Schild gesehen hatten, fuhren wir ohne Probleme weiter. Auf dem Platz kein TEC in Sicht, dafür eine Frau, die wir fragen konnten. Die ernüchternde Auskunft: Ja, das ist ganz in der Nähe (sie deutete in Richtung der gesperrten Straße), aber wie man da jetzt hinkommt, könne sie uns leider auch nicht sagen. Also wieder zurück zum Beginn der Baustelle. Dort sahen wir einen Feldarbeiter, der uns endlich Auskunft geben konnte: Wieder zurück und die gesperrte Straße einfach weiterfahren, dann auf der linken Seite. Gesagt, getan, in der Hoffnung, keiner Polizei zu begegnen. Nach ca. 500m sahen wir links eine Einfahrt, an deren Ende die Varus-Deele zu sehen war. Die Sache hatte nur einen Haken: Die Einfahrt war durch eine Bake versperrt. Doch jetzt kam es so kurz vor dem Ziel auch nicht mehr darauf an: Die Bake wurde beiseite getragen und nach Durchfahrt wieder ordnungsgemäß hingestellt.  

Kurz vor Ende der abenteuerlichen Fahrt bekamen wir dann eine erfreuliche Nachricht von Rieke: Sie teilte uns die geänderte korrekte Routenplanung mit, die Bruno kurz vorher erst vom Wirt (durch Zufall) erhalten hatte.

Sigried & Wolfgang

Hallo, sind nach langem Suchen und ca. 60 km Umweg mit Hilfe eines Autofahrers, der vor uns hergefahren ist, angekommen. Ich steige aus und deine Mail kommt mit der Anfahrtsbeschreibung an. Danke, wurde nicht mehr gebraucht.

Brigitte & Andreas

Wir haben es gefunden, abenteuerlich, übern Radweg...

Helga & Norbert telefonieren während der Fahrt immer mal wieder mit Wolfgang, und so finden auch sie den Weg...

Bruno und ich, wir machen uns erst am Samstag auf den Weg und es erreicht uns folgende What´s App Sprachnachricht:

Jutta & Mike

Hallo Rieke und guten Morgen. Eigentlich wollten wir ja gestern schon kommen, aber das klappt leider nicht, dass wir überhaupt kommen. Uns ist ein Missgeschick wiederfahren. Wir wollten aus der Halle, die gleich hier ums Eck ist, gestern das Auto abholen und nun geht das Rolltor nicht, das ist kaputt muss repariert werden. Wir kommen zwar rein durch die kleine Tür, aber wir können leider unser Wohnmobil nicht rausfahren, weil die Halle nicht mehr zu öffnen ist. Tut uns leid, wir wünschen Euch alles Gute, grüß Alle schön und dann sehen wir uns beim nächsten Mal, Jutta und Mike.

Rieke

Moin, das ist ja schade..., kann denn nicht "Manuell" das Tor aufmachen???

Mike

Leider nein. Ein Stahlseil ist gerissen und blockiert den ganzen Mechanismus.

Vorerst keine Probleme mehr, am Stellplatz sind alle Teilnehmer angekommen (außer Marianne & Burchard, die wollen nachkommen), und wir gehen gemeinsam zum Besucherzentrum Varusschlacht. Wir haben ein Date mit Laetitia und da kommt sie schon, gewandet...




Sie erzählt uns, wie 9 n. Chr. die römischen Legionen unter Publius Quintilius Varus gegen die Germanen gekämpft haben. Sie wurden auf dem Weg ins Winterlager in einen Hinterhalt gelockt und vollständig geschlagen. Publius Quintilius Varus nahm sich das Leben.

Auf dem Weg durch den 20 Hektar großen Park lässt uns Laetitia anschaulich an den Ereignissen teilnehmen.







Nach der 60-minütigen Führung haben wir noch die Gelegenheit uns das Museum mit seinen vielen Ausgrabungsfunden anzusehen. Der 40 Meter hohe Aussichtsturm ermöglicht einen Rundblick über das vermeintliche Schlachtfeld.



So nach und nach treffen sich dann alle im Café vor Ort wieder und wärmen sich auf; denn es ist zwar trocken aber doch nasskalt. Auf dem Rückweg tauchen am Horizont der Varusschlacht unsere Clubmitglieder Marianne und Burchard auf. Sie sind auf der Suche nach dem Stellplatz, den sie von weitem schon gesehen haben, aber irgendwie ist schlecht hinzukommen. Andreas steigt bei Burchard ein und weist ihm den (Rad)Weg... nun sind wir komplett und können hoffentlich in Ruhe unser Abendbuffet genießen. Mit der Ruhe ist das hier so eine Sache wie Rosemarie von Freitagabend zu erzählen weiß:

Später, müde ins Bett gefallen, Dieter schlief bereits laut und deutlich, hörte ich aus einem Wohnwagen eine Frau laut kreischen. Dazu sei gesagt, dass der Stellplatz von einer Gruppe irischer und schottischer Wanderarbeiter langfristig belegt war. Dieses Gekreische war zunächst einseitig, bis irgendwann eine Kinder-oder Jugendstimme einen extremen Schrei ausstieß. Die Frau steigerte sich weiter so hinein, dass ich das Schlimmste befürchtete. Zum Glück kamen dann mehrere Autos auf den Platz gefahren und einige Männer stiegen aus. Ruhe gab es aber immer noch nicht: Sie verabschiedeten sich zur Nachtruhe lautstark und lange. Zum Glück gab aber die Frau dann irgendwann Ruhe.

Froh, nun doch endlich schlafen zu können, wurde ich allerdings um 3 Uhr morgens wieder geweckt, da sich die Männer unter ebensolchem Palaver wieder verabschiedeten, um (wie ich vermutete) zur Arbeit zu fahren. Ob die Heimkehr genauso verlief wie am vorigen Abend kann ich nicht sagen, da wir zu der Zeit beim köstlichen Abendbuffet saßen. Auch in der Nacht hörten wir keine Verabschiedung: Es war ja zum Glück Samstag!

Aber alles gut, im Landgasthof gibt es ein leckeres Essen, getrunken wird auch und alle sind zufrieden. Wir können Brötchen für den nächsten Morgen bestellen (Dank an Familie Sommerfrüchte), bevor wir uns zu späterer Stunde in die Womos zurückziehen. Hatte ich, Rieke, gedacht. Nur einige männliche Clubmitglieder haben sich zum Testen der Bierkeller einzelner Fahrzeuge verabredet. Und das zieht sich und zieht sich bis in den frühen Morgen. Nun sei aber auch erwähnt, dass sich die Damenwelt mit diversen Getränken ins Warme verzogen hat... So endet unser Jahresabschluss feucht fröhlich...

O-Ton Rosemarie:

Sonst war alles sehr schön und für mich als Geschichtsmuffel äußerst interessant. Danke wie immer für die Organisation an Rieke und Bruno

Und auch wir, Rieke und Bruno sagen: “Es war ein schöner Jahresabschluss.“


Ich (Bruno) habe lange nicht mehr so gelacht

wie in dieser Nacht,

schön war´s.